• lb
  • fr
  • pt
  • en
  • de
  • Beitragen

    HearHere Bonneweg

    Image for the block

    Die HearHere Audiotour wurde für das Urban History Festival vom Luxembourg City Museum erschaffen, das vom 8-9 Juni 2024 in der Nachbarschaft Bonneweg in Luxemburg Stadt stattfinden wird.

    Die Audiotour ist gratis unter der Telefonnummer (+352 800 81 292) auf Luxemburgisch, Französisch, Portugiesisch und Englisch verfügbar. An den Orten der Erzählungen werden Schilder mit der Telefonnummer aufgerichtet.

    Dieses Projekt folgt der Initiative von Ariel Beaujout (HearHere USA) und Michelle Hamilton (HearHere Canada).

    Image for the block

    Site 1:

    Kirche Marie Reine de la Paix

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erzählt Ihnen Paul Sinner, wie die katholische Kirche Marie Reine de la Paix im Jahre 1951 ausgesehen hat.

    0:00 0:00

    Am 9. August 1944 wurde die Kirche bombardiert und galt als irreparabel. Die Pläne für eine neue Kirche wurden in Angriff genommen, und am 23. Oktober 1949 wurde der Grundstein gelegt. Der Einweihungsgottesdienst in der neuen Kirche fand am 1. Juli 1951 statt, zeitgleich mit der Feier der ersten heiligen Kommunion. Aufgrund der wachsenden Gemeinde wurde die Messe in diesem Jahr auf die Sonntage nach Ostern verlegt, da die alte Kapelle die rund 150 Kommunionkinder nicht mehr aufnehmen konnte.“

    0:00 0:00

    „Im Inneren der Kirche sah es eher ungewöhnlich aus. Der Fußboden bestand aus rauem Beton, ohne jegliche Oberflächenbehandlung. Eine Decke war noch nicht installiert worden, so dass die Dachsparren frei lagen. An den Sparren hing eine große Krone mit einem Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern, die aus Stöcken gefertigt und mit Tüll umwickelt war. An den Ecken des Kreuzes hingen lange Vorhänge, die zwischen dem Kirchenschiff und dem Querschiff gespannt waren. Trotz des unfertigen Zustands der Kirche war dies der Rahmen für die Einweihungsmesse in der neuen Kirche. Die Fenster waren mit Plastikplanen abgedeckt, es fehlte Glas, und die Kälte des Tages hielt sich im Raum.“

    Site 2:

    Banannefabrik

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erklärt Ihnen Serge Tonnar woher die „Banannefabrik“ ihren Namen bekommen hat, und Bernard Baumgarten erzielt von den Anfängen der Banannefabrik.

     

     

    Image for the block

    Serge Tonar

    0:00 0:00

    „Hier stehen wir vor der „Bananenfabrik“. Oben an der Wand sehen Sie noch das Originalschild „Chiquita Bananes“. Dies war früher ein Obst- und Gemüselager, das im Volksmund „Bananenfabrik“ genannt wurde. Trotz des Namens wurden hier jedoch nie Bananen produziert. In den 1990er Jahren siedelte sich das Künstlerkollektiv MASKéNADA“ an, zusammen mit mehreren Kulturvereinen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, Kunst und Kreativität in diesen Raum zu bringen. Es wurden Proberäume und Büroräume eingerichtet, aber das war ein schwieriges Unterfangen. Der Kampf dauerte bis 2011, als die Türen der „Bananenfabrik“ schließlich in ihrer heutigen Form für die Öffentlichkeit geöffnet wurden.“

    Bernard Baumgarten

    0:00 0:00

    „Die Bananenfabrik ist ein wahres Zentrum für Kreativität und interdisziplinäre Forschung. Alles begann im Jahr 2007 mit dem „Europa Kulturstad“, als Luxemburg und die Großregion den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ erhielten. In dieser Zeit führten wir den Dance Palast ein, der Künstlern einen Raum für ihr Schaffen bot und die Öffentlichkeit einlud, den künstlerischen Prozess hautnah mitzuerleben. Der Schwerpunkt lag auf den verschiedenen darstellenden Künsten: Theater, Tanz, Installationen, Musik und sogar Malerei. Im Jahr 2007 beherbergten wir 18 Ensembles für sechs Monate, obwohl das Haus noch nicht so renommiert war wie heute. Dennoch war dies die Geburtsstunde des ersten unabhängigen kreativen Raums in Luxemburg. Angesichts des Erfolgs und des Interesses der Öffentlichkeit am kreativen Prozess investierte das Ministerium in die Renovierung der d’Banannenfabrik“. Seit 2011 steht sie der Öffentlichkeit für eine Reihe von Veranstaltungen offen und dient vor allem als Arbeitsraum und Austauschplattform für Künstler. Die Einrichtung bietet Ausbildungsprogramme an, erleichtert die Forschung und fördert sinnvolle Interaktionen zwischen Künstlern und der Öffentlichkeit.“

    Image for the block

    Site 3:

    Hebamme

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erzählt Ihnen Geneviève Hornick-Hoffmann von der Hebamme, die hier gelebt hat.

    0:00 0:00

    Hier sind wir in der Rue de Hesperange, vor dem Haus Nummer 45, in dem Frau Thoma wohnte. Sie war eine qualifizierte Hebamme und eine sehr beeindruckende Frau. Sie hat in den 50er und 60er Jahren bei der Geburt fast aller Kinder von Bonneweg geholfen.“

    Site 4:

    Os Lusitanos

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erzählt Ihnen João Alves vom Os Lusitanos Club, und Antonio de Almedia Gomes erzielt über die Aktivitäten des Os Lusitanos.

    Image for the block
    0:00 0:00

    „Sie befinden sich am historischen Treffpunkt der Association Os Lusitanos! Dieser Verein wurde am 25. April 1974 gegründet und ist seither ein Zentrum für verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Leichtathletik, Tanz und vieles mehr. Sein Hauptziel ist die Geselligkeit! Nach einem langen Tag treffen sich die Mitglieder zu einem kleinen Imbiss und genießen dabei oft die köstliche portugiesische Küche, die viele Erinnerungen an die Heimat weckt. Im ehemaligen Clubraum finden Sie Regale mit zahlreichen Trophäen von Wettbewerben, an denen der Verein im Laufe der Jahre teilgenommen hat. Während der Pandemie stand der Verein vor großen Herausforderungen und musste seinen Sitz verlegen. Seine Hauptaufgabe bleibt jedoch unverändert: Menschen aller Altersgruppen zu vereinen und die portugiesische Kultur zu feiern.“

    0:00 0:00

    „Da sich die Vereinigung Os Lusitanos ihrem 50. Jahrestag nähert, ist dieser Club für viele Portugiesen von großer Bedeutung. Er dient als Treffpunkt, an dem Menschen zusammenkommen, um Snacks zu genießen, Karten zu spielen und Zeit in der Gemeinschaft verbringen. Ob Portugiese oder nicht, alle sind herzlich willkommen, die Wärme und Gastfreundschaft dieser Einrichtung zu erleben.“

    Image for the block

    Site 5:

    Schrotthändler Pultz

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erzählt Ihnen Geneviève Hornick-Hoffmann von ihren Kindheitserinnerungen an dem Schrotthändler.

    0:00 0:00

    „Hier in der Rue Jean Jacoby befand sich der ehemalige Standort des Schrotthändlers Pultz. Als Kinder war es ein Vergnügen: das Gelände zu erkunden, wir durchstöberten Hecken und sammelten Schrott. Alles, was aus Metall war, fand seinen Weg zu Hern Pultz, der uns immer herzlich begrüßte. Seine Großzügigkeit erstreckte sich auf jeden von uns, da wir im Gegenzug eine Silbermünze erhielten, die wir schnell gegen Süßigkeiten in der Rue Nicolas Martha eintauschten.“

    Site 6:

    Gaart an Heem

     

    In diesem Audio-Ausschnitt erzählt Ihnen Maurice Kirsch von den ersten Gemeinschafts-Gärten in Bonneweg.

     

    Image for the block
    0:00 0:00

    „Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele der Pachtgärten in Bonneweg für Wohnungsbau umgewidmet, was zu Diskussionen über die Sicherung neuer Gärten führte. Es wurden internationale Kontakte zu Gartenbauverbänden geknüpft, die Erfahrung mit solchen Umgestaltungen hatten. Im Jahr 1947 gipfelte diese Zusammenarbeit in der Entscheidung, ein ähnliches Projekt wie das was bereits in Basel (Schweiz) existierte zu starten. Es folgten Verhandlungen mit örtlichen Landwirten über den Erwerb von Ackerland in der Nähe von Bonneweg, die mehr oder weniger erfolgreich verliefen. Im Jahr 1949 wurden die ersten offiziellen Urkunden unterzeichnet, die den Weg für die Schaffung einer neuen Gartenanlage ebneten. Mit großem Enthusiasmus wurde die Arbeit an diesem neuen Projekt aufgenommen.

    So feierten wir Anfang der 1950er Jahre die Gründung des allerersten Gemeinschaftsgarten Luxemburgs, der nach seinem Gründer Nic Krier benannt wurde und in dem jeder Eigentümer einer Parzelle werden konnte. Wir haben das Projekt mit unseren Schweizer Freunden eingeweiht, die die Paten dieses Projekts waren.“

    0:00 0:00

    Sie stehen vor dem Vereinshaus von „Gaart an Heem“ in Bonneweg. Der Verein wurde am 13. Dezember 1925 als botanischer Gartenverein für Hollerich Bonneweg gegründet, der heute unter dem Namen „Gaart an Heem Bouneweg asbl“ bekannt ist. Derzeit betreuen wir etwa 80 Gärten, von denen die meisten in Privatbesitz sind, während einige vom Verein oder der Stadt Luxemburg gepachtet sind. Was dieses Viertel so besonders macht, ist die vielfältige Mischung der Nationalitäten. Auch wenn die Kommunikation mit Nachbarn verschiedener Sprachen eine Herausforderung sein kann, so fördert sie doch einen reichen kulturellen Austausch über Gartenarbeit und verschiedene andere Themen.“

    Image for the block

    Site 7:

    Park Kaltreis

     

    In diesem Audio-Ausschnitt beschreibt Ihnen Geneviève Hornick-Hoffmann das Aussehen des Parks in den 1970er Jahren.

    0:00 0:00

    „Wir stehen hier im Kaltreis, einem schönen Park mit einem kleinen See. Dieser Bereich war früher unser Spielplatz. Er war etwas uneben und holprig, denn unter dem Gras lagen Betonbrocken von Bunkern, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände abgerissen wurden.“

    Site 8:

    Rosa Lëtzebuerg

     

    In diesem Ausschnitt erzählt Ihnen François Didderich über das erste Büro der LGBTQI+ Gemeinschaft hier zu Bonneweg.

    Image for the block
    0:00 0:00

    „Wir stehen hier vor der Nummer 60 der Rue des Romains in Bonneweg. An dieser Adresse hatten CIGALE (le Centre d’Information Gay et Lesbien) und Rosa Lëtzebuerg asbl von 2002 bis 2013 ihren Hauptsitz. Dieses Zentrum ist allen Menschen gewidmet, die sich als LGBTQI+ identifizieren, d. h. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle, Queere usw. Die Gründung von CIGALE im Jahr 2022 war eine Premiere in Luxemburg und bot einen Ort, an dem sich Schwule, Lesben, Transgender und andere Interessierte über LSBTQI+-Themen informieren, beraten lassen oder um Hilfe bitten konnten.

    CIGALE wurde dank der Initiative von Rosa Lëtzebuerg ins Leben gerufen, die durch eine Vereinbarung mit dem Familienministerium die Verantwortung für CIGALE übernahm. Rosa Lëtzebuerg asbl ist ein Verein, der sich für die Rechte von LGBTQI+-Personen einsetzt. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1996 verfügte Rosa Lëtzebuerg über Räumlichkeiten hier in Hausnummer 60, die sie sich mit CIGALE teilte. Das Hauptziel dieses Vereins ist die rechtliche Gleichstellung aller Personen und Paare sowie die Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.“

    0:00 0:00

    „In der Nummer 60 haben wir viele denkwürdige Momente miteinander geteilt. In diesem Raum fanden interkulturelle Filmvorführungen im Rahmen von Festivals, Konferenzen, Ausschusssitzungen und Journalisteninterviews statt. Außerdem befand sich dort eine Bibliothek, in der jeder Bücher ausleihen konnte.

    Eine der bekanntesten Veranstaltungen, die mit Rosa Lëtzebuerg in Verbindung gebracht werden, ist die Gay Pride, ursprünglich bekannt als Gay Mat. Seit 1999 feiern wir jedes Jahr im Juli die Gay Pride, zunächst auf dem Place d’Armes und seit über zehn Jahren in Esch-sur-Alzette vor dem Rathaus. Es ist ein festlicher Anlass für alle, der eine tiefgreifende Botschaft vermittelt: Jeder Mensch ist gleich an Würde und Rechten.“

    Danksagungen

    Interviewte

    João Alves

    Bernard Baumgarten

    Antonio De Almeida Gomes

    François Didderich

    Geneviève Hornick-Hoffmann

    Maurice Kirsch

    Paul Sinner

    Serge Tonnar

     

    Redner

    Céline Offermans (Luxemburgisch)

    Noémie Montignie (Französisch)

    Daniela Arede (Portugiesisch)

    Anne Hoffmann (Englisch)

     

     

     

    Wir sind den Einwohnern von Bonneweg dankbar, dass sie ihre Geschichten mit uns geteilt haben und auch den Rednern für das Aufnehmen der AudioTour.

    Die Interviews wurden von Kyra Thielen geleitet und die Fotos von den Orten auf dieser Seite wurden von Christof Weber aufgenommen.  

    zur Forschung

    Ihr Beitrag ist für uns wichtig, da er dazu beitragen wird, eine persönliche Perspektive über die Vergangenheit zu zeigen. Ihre Mitwirkung ist wertvolle Information für laufende historische Forschung in Luxemburg.